Zählt die Größe allein?

© iStockphoto.com

Wenn zwei Fabriken zusammengelegt werden, möchten die Entscheider häufig Größenvorteile nutzen. Die Idee: Bestimmte Kosten – wie Werksschutz, Erhalt der Infrastruktur oder für die Personalabteilung – sind nahezu unabhängig von der hergestellten Menge (economies of scale).

Welche Größennachteile drohen jedoch, wenn zwei Fabriken zusammengelegt werden?

Häufige Nachteile (diseconomies of scale) sind:

1. Steigende Bürokratie: Mit der Größe der Organisation steigt der empfundene Bedarf an Kontrolle und Überwachung. So erfüllt die interne Revision weder die Bedürfnisse von Kunden noch der Mitarbeiter.

2. Steigender Abstimmungsbedarf: Mit jeder zusätzlichen Abteilung steigt die Anzahl der Schnittstellen und damit der Aufwand durch Abstimmung. Häufig werden zusätzliche Stabsstellen oder Meetings geschaffen, um die Kommunikation am Laufen zu halten.

3. Verletzbarkeit steigt: Durch Bündelung der Fertigungskapazität an einem Standort, steigt zum Beispiel die Anfälligkeit gegenüber Streik oder Naturkatastrophen.

4. Längere Vertriebswege: Je größer der Fertigungsstandort, desto größer auch das zu bedienende Absatzgebiet. Damit steigen Vertriebs- und Lagerkosten.

5. Interesse der Öffentlichkeit steigt: Wenn Sie der größte Arbeitgeber in der Region sind, dann wird Politik und Öffentlichkeit Ihre unternehmerischen Entscheidungen besonders kritisch beäugen. Im Ergebnis werden dadurch unternehmerische Freiheiten eingeschränkt.

Dieser Beitrag wurde unter Alle veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert