Chinesische Marktwirtschaft

© iStockphoto.com

Schädliche Fluor- und Schwefelverbindungen, stinkende Kloaken, sogar radioaktive Rückstände drohen. Welche Möglichkeiten gibt es?

Variante 1: Man lernt die Gefahren zu beherrschen, um Schäden für Mensch und Umwelt zu vermeiden. Allerdings fallen dann zusätzliche Kosten für Forschung & Entwicklung an. Auch die laufenden Kosten werden steigen.

Variante 2: Man verlagert das Problem in eine Region mit geringeren Umweltstandards und vor allen geringeren Löhnen.

Ja, Variante 2 hat ihren Reiz. Sie wurde jedenfalls im Beispiel gewählt.

Das Ergebnis: Obwohl Lanthan, Neodyn und ähnliche nur zu einem Drittel in China vorkommen, kontrolliert China 97% der Weltförderung. Jetzt sind die seltenen Erden knapp. Die Preise steigen stetig. Für 2011 hat China – offiziell aus Umweltschutzgründen – gar eine Reduktion der Förderung angedroht. Nur allein je Toyota Prius werden 11kg Lanthan und Neodym verbaut. Ohne seltene Erden kein Diesel, keine Festplattenlaufwerke …

Die GUS-Staaten, die USA sowie Australien planen mittelfristig die Förderung wieder aufzunehmen. Sie werden jedoch noch Jahre benötigen um eine ernsthafte Alternative zu China bieten zu können. Heute ist klar: Es war falsch das Problem zu verlagern und nicht zu lösen.

Machen Sie es besser! Lassen Sie sich bei Outsourcing-Entscheidungen von Ihrer Strategie leiten und nicht von Kostenvorteilen verführen. Überlegen Sie, welches Know-how Ihren zukünftigen Erfolg sichert. Vor allem vermeiden Sie Monopolsituationen auf Ihrer Zulieferseite.

Ressourcen:

Zahlen: Financial Times Deutschland vom 04.11.2011, S. 4-5.

Dieser Beitrag wurde unter Alle veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert