Fahren Sie einen A8 oder 5er BMW? Dann kommen Ihre Automatikgetriebe demnächst von Bauknecht. Naja nicht ganz, von ehemals Bauknecht. Für mich war es gestern die Schlagzeile des Tages: „ZF Friedrichshafen kauft Bauknecht-Werk um die Kapazitäten im Automatikgetriebebau zu erweitern“.
Die Idee: ZF Friedrichshafen übernimmt das Gelände und 240 der 280 Beschäftigten und schult diese um. Damit möchte ZF die Kapazität im Bau von Getriebekomponenten erhöhen. Eine Schnapsidee?
240 Mitarbeiter einzustellen und zu integrieren ist kein Kinderspiel. Vielleicht gelingt es ZF mit dieser Akquisition bereits eine funktionierende und leistungsfähige Sozialstruktur zu übernehmen. Das Team hat die stürmischen Phasen der Gruppenbildung schon hinter sich. Ob die Strategie wirklich aufgeht, hängt an der Lernfähigkeit der eingekauften Mitarbeiter. Ob ZF einen neuen Trend geschaffen hat? Vermutlich nein. Aber die Fähigkeit der Mitarbeiter neue Fertigungsverfahren zu lernen, wird für viele Unternehmen zunehmend erfolgskritisch. Dieser Trend wird durch die Rente mit 67 verstärkt
Biologisch nimmt die Lernfähigkeit mit dem Alter nicht ab. Probleme gibt es nur dann, wenn Mitarbeiter mehr als 10 Jahre nicht mehr die Chance hatten einen neuen Arbeitsplatz zu erlernen. Dann geht das Zutrauen in die eigene Lernfähigkeit verloren. Und wenn dann der nötige Wechsel mit 56 ansteht, ist die Gefahr des Scheiterns überdurchschnittlich.
Erhalten Sie die Lernfähigkeit Ihrer Mitarbeiter durch regelmäßige Job-Rotation. Wenn Mitarbeiter bereits mehr als 5-7 Jahre dieselbe Tätigkeit ausführen, besprechen Sie mit diesen Mitarbeitern den nächsten Ausbildungsschritt.
Ressourcen:
Fischer, Heimo: Bauknecht weiß, was Autos wünschen. Financial Times Deutschland v. 05.07.2011, S.1.