Am Montag war ich auf dem Unternehmerforum „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ der IHK Karlsruhe. Eine Produktions-Firma stellte ihr Konzept zur Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter vor.
Die vorgetragenen Fakten/Thesen:
- Ab dem 25. Lebensjahr nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit um 1% pro Jahr ab.
- Das Durchschnittsalter in der Belegschaft beträgt heute 41 Jahre.
- Wer älter als 40 ist und sich nicht aktiv um die körperliche Leistungsfähigkeit kümmert, riskiert seine Arbeitsfähigkeit im Alter. Er wird unter Umständen nicht bis zum 67. Lebensjahr arbeitsfähig bleiben. Mit Sport wird die Abnahme der Leistungsfähigkeit reduziert (siehe 1.).
Daraus abgeleitet:
- Schulung der Mitarbeiter zu Gesunderhaltung, z. B. Ernährung.
- Einrichtung eines 150 m² Fitness-Centers auf dem Firmengelände.
- Einführung einer bewegten Pause
Erstes Ergebnis:
Wer hat das Angebot des Fitness-Studios genutzt? Überwiegend diejenigen Mitarbeiter, die bereits „draußen“ in Studios gegangen sind. Und wer stand zu den Mahlzeiten an der Pforte? Der örtliche Pizzaservice…
Machen Sie es besser:
- Besprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern am Anfang die persönliche Verantwortung für die Gesunderhaltung. Der Schlüssel liegt in der Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Das Angebot vieler Unternehmen ist bereits sensationell. Viele Arbeitsplätze sind ergonomisch vernünftig gestaltet. Es liegt aber am Mitarbeiter a) das Angebot des Unternehmens zu nutzen und sich b) auch in der Freizeit den Regeln gesunder Lebensführung entsprechend zu verhalten. Dies ist Kopfsache der Mitarbeiter. Die Mittel der Wahl sind: viele 4-Augen-Gespräche und ein sich vorbildlich verhaltender Vorgesetzter.
- Die Hauptursache für Rückenschmerzen in Deutschland ist nicht körperliche sondern psychische Belastung. Also nicht Hebehilfen und Rückenschule, sondern verbesserte Mitarbeiterführung sind notwendig. Stichworte sind: Fairness, transparente Führung, Entscheidungsspielraum, regelmäßige Weiterbildung …
- Erhalten Sie die Arbeitsmarktfähigkeit Ihrer Mitarbeiter. Ein Mediziner meinte: „Der mutige Mitarbeiter fluktuiert, der schwache Mitarbeiter kündigt innerlich.“ Mitarbeiter ohne Arbeitsmarktchance sitzen im goldenen Käfig und sind häufiger Mobbing-Opfer und kündigen innerlich.