Letztlich hatte ich mir mal wieder einen Strafzettel verdient. Ich parke gegen 21:00 Uhr im Parkverbot einer leeren Nebenstraße zur Fußgängerzone, deren Geschäfte um 19 Uhr schließen.
Um 21:30 Uhr schrieb eine Gemeindevollzugshelferin (ja, so heißen die heute!) den verdienten Strafzettel über 15 Euro.
Gemerkt habe ich es erst, als auf der Autobahn ein kleines Zettelchen unter dem Scheibenwischer empor kroch und dann wegflog.
Tage später kam der zugehörige Brief über 15 Euro Verwarnungsgeld.
Wollen Sie die Bundeskanzlerin stürzen? Oder die Bundesrepublik ruinieren? Dann machen Sie es wie ich: parken Sie falsch!
Die Transaktionskosten dieses Strafzettels sind höher, als der Wert des Verwarnungsgeldes. Die Gemeindevollzugshelferin die um 21:30 Uhr durch eine leere Innenstadt irrt, ist teurer, als die geschriebenen Strafzettel.
Sie denken: „Das kann sich nur der Staat leisten!?“
Wir machen in den Unternehmen das Gleiche. 40 Ingenieure kümmern sich um die Optimierung von 200 produktiv arbeitenden Mitarbeitern. Mit großem Aufwand reduzieren die 40 Ingenieure die produktiven Mitarbeiter um 20 Personen.
Die zwanzig eingesparten Personen können wir natürlich nicht entlassen, also machen wir Sie zu Optimierern. Nun haben wir 60 Personen, die 180 produktive Mitarbeiter optimieren.
Da wir nach Pareto die einfachen Optimierungen schon abgearbeitet haben, wird es nun komplexer weiter zu optimieren. Wir brauchen noch mehr qualifizierte Kräfte, die diese komplexen Systeme zur Messung und Optimierung beherrschen.
Schauen Sie in den kommenden zwei Arbeitstagen mit anderen Augen auf ihre Kollegen und Mitarbeiter.
Wem würden Sie das Entgelt freiwillig bezahlen?
Wer leistet mehr Beitrag, als er Kosten erzeugt?