Der F-Jugend-Trainer steht fassungslos am Spielfeld-Rand. Wollen oder können ihn seine Kids nicht verstehen. Paul und Max waren für die Abwehr eingeteilt. Sie sind zwar in der Nähe des Strafraums, allerdings auf der falschen Seite. Es ist zum Haare raufen …
Auf der Rückfahrt vom Spiel erzählt mir Max, dass er für jedes geschossene Tor von seinem Opa einen Euro Taschengeld kommt. Wollte oder konnte Max nicht Abwehr spielen?
Zahlt Pep Guardiola dem Torschützen eine Prämie?
Nein. Aber nicht nur Guardiola verzichtet auf eine Prämie für den Schützen. Im Profifußball hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass so eine Prämie den Team-Erfolg verhindert. Die Prämie führte dazu, dass Spieler aus allen Lagen auf das Tor schossen. Der besser positionierte Mitspieler wurde häufig übersehen (oder vielleicht gar missachtet?).
Kennen Sie „Low-Balling“-Verhalten?
Der Stürmer mit Tor-Prämie, versucht aus allen Lagen ein Tor zu erzielen. Der Mitarbeiter mit Zielprämie, versucht sein Ziel möglichst zu erreichen. Dann ist ja alles gut. Oder?
Durch die Prämie werden die Mitarbeiter erzogen, dass Ziel in jedem Fall zu erreichen. Und die Mitarbeiter haben auch gelernt, der Chef wird die Latte jedes Jahr etwas höher legen. Der kluge Mitarbeiter arbeitet präventiv defensiv. Er kämpft für niedrige Ziele. Sie arbeiten taktisch und geben vor weniger erreichen zu können, als sie objektiv schaffen könnten („Low-Balling“).