Vor wenigen Tagen erhielt ich folgende Zuschrift:
„In letzter Zeit haben wir vermehrt im Unternehmen mit Handgreiflichkeiten zu tun. Hierzu gab es konkrete Fälle, bei denen die Führungskräfte nicht so richtig wussten, was zu tun ist.
Ich schreibe Ihnen da ich in der betreffenden Situation als Vorgesetzter mir selbst nicht sicher gewesen wäre.
Mein Ansatz wäre dieser gewesen:
Wenn es zu Handgreiflichkeiten kommt, dann entstand das Problem schon viel früher, also wurde ein wirksames Konfliktmanagement versäumt. Ergo hat der Vorgesetzte geschlafen. Nichts desto trotz ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Da Handgreiflichkeiten immer Eskalationsstufen sind, kam es schon vorher zu verbalen Auseinandersetzungen. Aus meiner Sicht würde ich denjenigen der den ersten Schlag gestartet hat entlassen und denjenigen der mit den verbalen Auseinandersetzungen begonnen hat mindestens abmahnen.“
Das sind mir die liebsten Zuschriften! Jemand schildert ein Problem und löst es dann mustergültig selber.
Und wenn es der beste IT-Spezialist ist, der in Rage geraten, einen IT-Praktikanten ohrfeigt, weil dieser einen neuen Laptop hat fallen lassen? DER BESTE!? Was dann?
Macht es das Schlagen weniger verwerflich, wenn es der beste IT-Mitarbeiter ist? Was, wenn der Praktikant den IT-Spezialisten ohrfeigt? Dann ist der Fall einfach, oder?
Der Grundsatz lautet: „Wer schlägt fliegt, wer zurück schlägt, fliegt auch.“
Um genau solche Probleme zu vermeiden, reden gute Führungskräfte regelmäßig mit ihren Mitarbeitern über ihre Erwartungen. Dabei muss auch das Thema „Fehlverhalten und die Konsequenzen“ besprochen werden.
Gute Führungskräfte reden mit ihren Mitarbeitern in einem Augenblick über Fehlverhalten, in dem sich kein Mitarbeiter fehlverhalten hat. Und wie redet es sich dann über Fehlverhalten, wenn lauter Unschuldige im Raum sitzen?
Sehr einfach. Und wenn Monate später das Fehlverhalten auftritt, haben sie es als Führungskraft deutlich einfacher.
Was Führungskräfte in ihrer neuen Rolle noch beachten müssen, schulen wir am 8.6./9.6.2016 in Offenburg in unserem Seminar: „Führen – der schnelle Einstieg.“
Und wer lernen will, welche Erwartungen in der Praxis erfolgreich funktionieren, besucht unser „Nicht-Technisches-Training“ am 14.06./15.06.2016.
Und wenn Sie einfach nur eine Frage aus Ihrer Führungspraxis haben, schreiben Sie uns. Wir antworten gerne.