Schlechte Unternehmenskultur verdreifacht Unzufriedenheit mit dem empfundenen persönlichen Gesundheitszustand und erhöht damit die Anzahl der AU-Tage!

© panthermedia.net / deskcube

© panthermedia.net /
deskcube

Wie beeinflusst Unternehmenskultur sowohl Gesundheit als auch krankheitsbedingte Fehlzeiten? Dazu befragten Beckmann und Kollegen 2.007 Beschäftigte im Alter von 16 und 65 Jahren. Sie veröffentlichten Ihre Ergebnisse im Fehlzeiten-Report 2016.

1. Je positiver die erlebte Unternehmenskultur desto besser der empfundene Gesundheitszustand.

Bei als positiv erlebter Unternehmenskultur waren 9 von 100 Beschäftigten mit ihrem Gesundheitszustand weniger zufrieden. Bei als negativ erlebter Unternehmenskultur waren hingegen fast 28 von 100 Beschäftigten mit ihrem Gesundheitszustand weniger zufrieden.
Die subjektive Einschätzung der eigenen Gesundheit besitzt eine höhere Vorhersage-Wahrscheinlichkeit als objektive Kriterien wie Diagnosen und Befunde (Wurm et al. 2009).

2. Je positiver die erlebte Unternehmenskultur desto geringer die Anzahl der AU-Tage.

17 von 100 Beschäftigten mit als positiv erlebter Unternehmenskultur haben mehr als 15 Tage krankheitsbedingt gefehlt. Wenn die Unternehmenskultur als negativ erlebt wurde, haben 31 von 100 Beschäftigten mehr als 15 Tage krankheitsbedingt gefehlt.

3. Welche Komponenten der Unternehmenskultur haben den größten Einfluss?

Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede bei den untersuchten Dimensionen:

  • Arbeitsklima (Lob und Anerkennung für Arbeit, Verhältnis zum direkten Vorgesetzten, Vorgesetzte sind Vorbild für Mitarbeiter, Unterstützung zwischen Kollegen, Umgang miteinander, Einbindung neuer Mitarbeiter)
  • Wettbewerbsorientierung (Wettbewerb wird beobachtet, Streben zu den Besten der Branche zu gehören, große Sensibilität für Veränderungen am Markt)
  • und Kundenorientierung (Unternehmen nimmt Wünsche und Problemen der Kunden wahr, Kundenbeschwerden werden wahrgenommen, Mitarbeiter haben im beruflichen Alltage die Chance auf Kundenwünsche einzugehen).

Aber auch Mitarbeiterorientierung, Entlohnungsgerechtigkeit, Entscheidungsprozesse & Führungsstil und Problemlöseverhalten beeinflussen die Wahrnehmung der Unternehmenskultur, damit die Bewertung des eigenen Gesundheitszustandes und die Anzahl der AU-Tage signifikant.

Ressourcen:
Beckmann O, Meschede K, Zok K (2016): Unternehmenskultur und Gesundheit: Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Erwerbstätigen, In: B. Badura et al. (Hrsg.) Fehlzeiten-Report 2016, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016, S.43-70.

Wurm S, Lampert T, Menning, S (2009): Subjektive Gesundheit. In: Böhm K, Tesch-Römer C, Ziese T (Hrsg.) Gesundheit und Krankheit im Alter. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Robert Koch-Institut, Berlin, S.79-91.

Dieser Beitrag wurde unter Alle abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert